Gast-Haus-Briefe
Letzte Änderung: 09.04.2007
|
Ziel
Weihnachts - Brief 2006
Gast-Haus - Weihnachten hier
Noch nicht aufgewacht
Leben hinter kaltem Glas
doch unter warmen Kissen.
Die Ignoranz erwacht
sehr wohl nach Mandeln duftend
geschlafen heut Nacht
mit Krach und Randale umrundet.
Dort drinnen ein Licht
rennst um dein Leben - du -
„Weihnachten geschlossen“
Türen bleiben zu.
Dann stehen sie still
und warten gebannt
der Schlüssel sich dreht
|
|
An Brettern und Zäunen entlang
torkelt der Armut Gesicht
als Frühaufsteher
mit all unserem Wissen.
An Häuserwänden vorbei
schleicht Hoffnung
sucht ganz beflissen
eine Herberge
mit wohlig ruhigem Kissen.
X
X
Der Himmel dehnt sich weit
nun schon zu zweit
ein Dritter dazu - ein weiteres „Du“
sind plötzlich mehr eilen
einem fernen Licht hinterher.
nicht umsonst gerannt
nicht geschlossen die Tür
geöffnet -
Weihnachten - hier
|
Ein gesegnetes Weihnachtsfest 2006
und ein glückliches und gesundes Neues Jahr 2007
wünscht Ihnen
Ihr
Vorsitzender der Ökumenischen Wohnungslosen-Initiative e.V.
Dank ….
Es gibt nichts Gutes außer: Man tut es. (E. Kästner)
Unter diesem Leitgedanken haben wir uns alle für unsere Gäste im Gast-Haus eingesetzt. Für diesen Einsatz sei allen herzlich gedankt.
Dank zuerst allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die zusammen über 12.000 ehrenamtliche Arbeitsstunden im Gast-Haus verbracht haben.
Dank an die Schülerinnen und Schüler des Mallinckrodt-Gymnasiums, die uns durch ihre regelmäßige Mitarbeit am Wochenende sehr unterstützt haben. Ein besonderer Dank gilt Herrn Pfarrer Göbel, der diesen Einsatz koordiniert und neben zwei großen Spendenaufrufen in Gottesdiensten immer wieder auch in der Schule an das Gast-Haus erinnert hat. - Wir wünschen ihm für die Zukunft in seiner neuen Tätigkeit als Schulbeauftragter der katholischen Kirche in Dortmund alles Gute. - Dank auch Herrn Dr. Giese, der nun diese Aufgabe übernommen hat.
Dank an die Firmlinge aus den verschiedenen Gemeinden, u. a. aus Oberdorstfeld, Oespel-Kley, Witten-Stockum oder Hörde, die uns durch Aktionen in den Gemeinden und bei der Praktischen Arbeit unterstützt haben. Dank an die Konfirmanden, die in ihren Gemeinden für uns Aktivitäten entwickelt haben. Dank den Schülerinnen und Schülern der Albert Schweizer Gesamtschule und des Mallinckrodt-Gymnasiums, die sich während ihres Sozialpraktikums in zuverlässiger Weise eingesetzt haben. Dank den werdenden Krankenschwestern vom Johanneshospital und aus Herdecke, die viel Interesse für unsere Arbeit gezeigt haben.
Ein großer Dank gilt der DORTMUNDER TAFEL, die uns Tag für Tag durch ihre Lebensmittellieferungen unterstützt hat, die uns dadurch viel Arbeit abgenommen und die Logistik erheblich erleichtert hat. Dank schon im Voraus für die weitere Unterstützung.
Dank den vielen Kirchengemeinden, die uns mit Sach- und Geldspenden geholfen haben und auch weiterhin helfen werden, wie die Gemeinden in Scharnhorst, Kirchlinde und Kirchhörde. Dank dem Katholischen Forum, das in den Gottesdiensten auch für uns kollektiert hat. Ein besonderer Dank gilt der Franziskus-Xaverius-Gemeinde. Seit 10 Jahren erhalten wir das Kerzengeld als Dauerspende. In diesem Jahr hat der Pfarrgemeinderat von St. Martin zum Mantelteilen für das Gast-Haus aufgerufen und der Kirchenchor hat Ende Oktober ein Konzert veranstaltet, dessen Einnahmen für das Gast-Haus bestimmt waren. Dank den vielen Caritasgruppierungen und Vereinen, die immer wieder finanziell an uns gedacht haben und denken.
Dank dem Lions-Club Tremonia, der uns in den letzten 6 Jahren mit über 100 000 € unterstützt hat. Dabei gilt ein besonderer Dank Herrn Dr. Knecht. Dank auch an den Lions-Club Reinoldus, der uns in diesem Jahr mit 5000 € geholfen hat.
Dank den drei Rotariergruppen, die sich für unsere Arbeit interessiert und uns finanziell bedacht haben. Dabei gilt ein besonderer Dank Herrn Overkamp, der an seinem 60. Geburtstag statt Geschenken Spenden in Höhe von 10 000 € erhalten und uns zur Verfügung gestellt hat. Dank an den Leo-Club Hövelpforte, der uns mit Aktivitäten und finanzieller Unterstützung seit Jahren bereits begleitet. Dank der Aktion „Herz zu Herz“, die im letzten Jahr die Versicherungsbeiträge für uns übernommen hat.
Ebenfalls Dank dem Philharmonischen Orchester Dortmund mit Herrn Orchesterdirektor Rink
für die Weihnachtskonzertspende von 10 000 €. Wir waren nicht nur vom Konzert begeistert, sondern haben uns auch über die Spende gefreut.
Dank für die Lebensmittelspenden aus dem Knappschaftskrankenhaus, dem Josefskrankenhaus und dem Johanneshospital. Dank den Bäckereien Cityback und Berensmann, die uns seit Jahren mit Brot und Kuchen versorgen. Dank für die Spenden von Rewe, von Herrn Frosch - Service-Partner - und Rotkäppchen. Dank auch der Firma Vreriksen und Herrn Pelzer, die uns regelmäßig Lebensmittel zukommen lässt.
Dank der Interessengemeinschaft für Internationale Verständigung - Gruppe Dortmund, und Herrn Stasch für die hundert liebevoll gepackten Weihnachtstüten.
Dank gilt auch Herrn Liggesmeyer, der uns drei Bilder geschenkt hat, die nun die warme Atmosphäre unseres Gastraumes farbenfroh bereichern.
Dank auch an die DOKOM - GmbH, die uns unsere Internetpräsenz ermöglicht.
Ein besonders herzlicher Dank geht an alle hier ungenannten Dauer- und Einzelspender.
Sie alle - die aktiven Mitarbeiter, die genannten und ungenannten Förderer und Spender - machen das Besondere des Gast-Hauses aus. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir auch im nächsten Jahr gemeinsam Verantwortung für das Gast-Haus übernehmen würden.
Wir brauchen Sie und Euch alle.
…. und Rückblick
Unser Gast-Haus ist eine lebendige Stätte, in der viele Aktivitäten, aber auch Stunden der Besinnung und des Nachdenkens, der Freude und der Trauer den Alltag begleiten.
10 Jahre Gast-Haus - ein Anlass, in Dankbarkeit zu feiern
Bei den Zusammenkünften und Feiern zu unserem 10-jährigen Bestehen standen nicht nur Stolz und Freude über unsere Arbeit im Mittelpunkt, sondern auch die Kontakte untereinander und miteinander und mit den vielen Geladenen aus dem Kreis unserer Förderer, der Kirchengemeinden und der Politik.
Begonnen haben wir mit einem Mitarbeiterabend am 14.1.2006. Wir haben uns an diesem Tag gerne erinnert an den Eröffnungstag vor 10 Jahren. Es folgte dann im Mai eine gemütliche Zusammenkunft mit den Schülerinnen u Schülern vom Mallinckrodt-Gymnasium, die uns seit Jahren an den Wochenenden unterstützen.
Die offizielle Feier fand am Sonntag, dem 26. August, statt. Über 500 Menschen - Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, viele unserer Gäste, Spender und Sponsoren, Persönlichkeiten aus den Kirchengemeinden, aus uns fördernden Organisationen und aus der Politik - waren unserer Einladung gefolgt, um mit uns zu feiern und zu danken. Die Grußworte und Glückwünsche der Vertreterinnen oder Vertreter der Kana-Suppenküche, der Dortmunder Tafel, des „Paritätischen“, der Stadt Dortmund , der Bezirksvertretung, von Propst Coersmeier und von Dr. Knecht sind und werden uns Ansporn und Verpflichtung sein, unsere Arbeit für unsere Gäste fortzusetzen.
Der Feiertag selber begann um 9:30 Uhr mit einem Dankgottesdienst in der St. Michaels-Kirche; die musikalische Gestaltung hatte dabei der Singekreis aus Körne übernommen. Daran anschließend gab es ab 11 Uhr im Gasthaus ein reichhaltiges Buffet, zusammengestellt von Mitarbeiterin Michaela und Mitarbeiter Karl Heinz, und von vielen fleißigen Händen aufgebaut. Wurst-Willi vom Westenhellweg mit seinen auf Holzkohle gegrillten Würstchen, die Pizzeria „Bella“ von nebenan mit ihrer wohl schmeckenden Pizza, die „Leos“ mit ihrer meisterlich köstlichen Waffelbäckerei bereicherten dankenswerterweise die Feierstimmung unter den Arkaden des Gast-Hauses und im Gast-Haus selbst bis in den späten Nachmittag. Es war ein schöner sonniger Tag für alle Anwesenden mit köstlichen Speisen und vielen guten Gesprächen, informativen Hausführungen und interessanten Begegnungen.
Den Abschluss der Jubiläumsfeiern bildete im September dann ein besinnliches Zusammensein des die Initiative tragenden Vereins.
Alltag, Freude und Trauer im Gast-Haus
Alltag, Freude und Trauer im Gast-Haus
Natürlich stehen die Einladungen morgens zum Frühstück und nachmittags zu Kuchen und Tee im Mittelpunkt des „Gast-Haus-Betriebs“. An den Vormittagen haben wir in den letzten 12 Monaten über 60.000-mal unsere Gäste bewirtet und an den Nachmittagen über 11.000-mal zu Kuchen und Tee die Türen des Gast-Hauses geöffnet. Über 2.000 Gäste haben die Gelegenheit zum Duschen und über 1.000 zum Wäschewechseln genutzt. 4700-mal haben unsere Gäste die Hilfe unseres Arztes Dr. Klaus Harbig und seiner Helferinnen Sarah Maiweg, Marianne Brentzel, Regina Chum-Myong, Brigitte Kastrup, Henni Maltri und Elke Wegat in Anspruch genommen.
Um all dies möglich zu machen, war und ist eine immense Arbeit in der Lebensmittel- und Materialbeschaffung, in der Lebensmittelüberwachung und -verteilung, im Keller, in der Wäschekammer, hinter der Theke und in den Hygiene- und Praxisräumen - überall im Gast-Haus - zu bewältigen.
Im über dem Gast-Haus liegenden Stockwerk haben wir das Fundament zu einer weiteren Säule unserer Arbeit gelegt. Mit Hilfe beauftragter Dortmunder Firmen und dank Eigenhilfe sind vier möblierte Zimmer mit einer Gemeinschaftsküche eingerichtet worden und inzwischen auch bezogen.
Das Gast-Haus bietet aber mehr, insbesondere der Montagabend im Gast-Haus bietet abwechselnd einmal im Monat Gelegenheit zur Teilnahme an einem Gottesdienst oder einer kulturellen Veranstaltung.
Die von Christa Smolka, Ingeborg Lauterborn und Marieluise Mutke vorbereiteten Literaturabende, sowie die Theateraufführung „Der fünfte König“ und der Theodorakis-Abend mit unserem Mittwochs-Mitarbeiter Peter Sturm wurden positiv und begeistert aufgenommen.
Die Themen wie „Auf der Suche nach dem Glück“ oder „Sag mir, wie du heißt!“ in den gemeinsamen Gottesdiensten von Mitarbeitern und Gästen mit den Seelsorgern Alfons Wiegel und Ansgar Schocke halfen spirituelle Gemeinsamkeit zu finden und den Kontakt und das gegenseitige Verständnis zu vertiefen.
Ein solch komplexes Gebilde wie das Gasthaus kann nicht „funktionieren“ ohne die nötigen Absprachen. Dazu sind und waren die monatlichen Leitungsrunden und Mitarbeitertreffen notwendige Zusammenkünfte, die die Qualität der Arbeit im Gast-Haus begleiten und sichern.
Zu den gestandenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind in diesem Jahr nach „erfolgreicher Schnupperphase“ hinzugekommen: Ute Sonnabend, Véronique Hoch, Erika Schrader, Regina Chum, Helga Böttcher, Doris Voermann, Klaus Raidt und Kai Wiedemeier,
Wir heißen sie herzlich willkommen, wünschen ihnen viel Energie, Durchhaltekraft, Einfühlungsvermögen und die Gabe, Freundlichkeit zu vermitteln und den „Geist“ des Gast-Hauses an unsere Gäste weiterzugeben.
Wir begrüßen auch Anna Bönig als Anwältin für Familienrecht und Peter Budde als Anwalt für Strafrecht als Beraterin und Berater für unsere Gäste in Rechtsfragen im Gast-Haus.
Einige aus unserem Kreis sind von ihrer aktiven zum Teil langjährigen Mittätigkeit zurückgetreten, einige sogar ganz ausgeschieden. Vielen Dank für euren Einsatz. Jede und jeder von euch hinterlässt eine Lücke. Jede entstandene Lücke tut weh.
Wir trauern um unsere Mitarbeiter - um Elmar Stolte, der das Gast-Haus mit gegründet hat, und um Herbert Bahra, der für einen Teil der Logistik zuständig war und lange Jahre bei uns gearbeitet hat .Wir trauern auch um unsere Gäste Waldemar Zimmer und Dirk Maurer. Wir werden sie nicht vergessen.
Werner Lauterborn
Weihnachtotschaft - ganz konkret
Weihnachtsbotschaft - ganz konkret
Ein Bild zu Weihnachten? Nicht eher zu Karfreitag? Auf Weihnachten verweist auf den ersten Blick nur das Wort „Weihnachten" (Xmas, Christmas) in der Kreuzesinschrift: „Im Gedenken an die Kinder in Europa, die an diesem Weihnachtsfest an Kälte und Hunger sterben müssen." Der gekreuzigte Christus neigt sich den hungernden Kindern zu. Er hat eine Hand vom Kreuzesbalken gelöst und streckt sie den hungernden Kindern entgegen, die sie nicht voll Erfurcht küssen, sondern in sie beißen.
Christus gibt sich den Hungernden selbst zur Speise. Stärker lässt sich die Solidarität Christi kaum zum Ausdruck bringen. Er selbst wird für die Hungernden zur Speise. Er opfert sich, damit andere leben.
(Aus Gerhard Bender: Das Licht ist in die Welt gekommen;, „Christus hilft den hungernden Kindern“, Lithografie von Oskar Kokoschka, 1956. ©VG Bild-Kunst, Bonn 2000)
Unser Bild, sowie der Text machen greifbar, wie konkret, wie weit reichend, wie todernst die Bedeutung des Gottesnamens ist, den Mose erfahren durfte: Ich bin der: „Ich bin da, wie ich da sein werde." So nah ist der liebende Gott, so nah sein Interesse, sein Darunter, sein Dazwischen - Sein.
Es ist überall zu spüren, wo Arme und Obdachlose in unserer Gesellschaft aufgefangen werden, wie an etlichen Orten in unserer geliebten Stadt. Davon will ja in jedem Jahr das Weihnachtsfest Zeugnis geben. Es will Mut machen. Es will zeigen: Gott ist nicht tot. Er lebt und lässt immer neu seine Spuren erkennen, besonders bei den Armen.
Von einer dieser Spuren Gottes, dieser Hoffnungsspuren will ich Euch, liebe Leserinnen und Leser, erzählen:
Es war am 13. Februar, da tauchte bei mir in Dortmund ein 43-jähriger Priester auf. Er hatte sich 2 Wochen vorher gemeldet mit der Frage: „Ich möchte gern etwas von ihrer Arbeit kennen lernen. Darf ich sie besuchen?" Es war Ansgar Schocke.
Gern habe ich einen Termin gegeben. Einen halben Tag waren wir zusammen, ganz engagiert. Ich merkte, als er sich danach verabschiedete, dass er betroffen war. Mit dem Wunsch, uns wieder zu sehen, haben wir uns verabschiedet. Ein paar Monate später habe ich dem Ausschuss für pastorale Planung der Stadtkirche unter der Leitung von Propst Coersmeier eine umfassende, intensiv vorbereitete Darstellung meiner Arbeit unter den Wohnungslosen gegeben. Das Ergebnis war eine einstimmige Empfehlung an meine Adresse, nicht mehr zu warten mit einem Brief an unseren Erzbischof, einen Nachfolger für mich, als Wohnungslosenseelsorger der Stadt Dortmund, zu ernennen.
|
|
Der Ausschuss, vor allem Propst Coersmeier,
sagte mir seine Unterstützung zu. Empfohlen, so geschehen!
Sechs Wochen später kam eine frohe Botschaft aus Paderborn: Der Priester Ansgar Schocke war ernannt zum 01. August 2006. Er ist 43 Jahre alt und war zuletzt Pastor in einem Pastoralverbund in Paderborn. Wir haben uns inzwischen gut angefreundet. Sorgsam führe ich ihn in seine neue Arbeit ein. Die Arbeit hat ja viele Facetten: Ich habe den Eindruck, sie macht ihm große Freude. Mehrfach hat er mir gesagt, dass er gern mit mir zusammen arbeiten will.
Solange es meine Kräfte erlauben, werde ich mit ihm arbeiten. Das Feld der Sorge für die Armen und Wohnungslosen ist ja sehr groß und weit. Mit den vielen Frauen und Männern, die in unserer Stadt für Arme und Wohnungslose da sind, können wir so die Weihnachtsbotschaft konkret machen.
Gott ist Mensch geworden und wird es immer neu.
Alfons Wiegel
|
Weihnachten feiern wir, dass Gott sich auf Augenhöhe mit uns Menschen begibt.
Nicht von oben herab, nicht von unten nach oben und schon gar nicht schief von der Seite schaut er auf uns, sondern er schaut uns in die Augen und damit in die Seele.
Gott wird Mensch, damit wir lernen, mit seinen Augen zu sehen, damit wir uns auf Augenhöhe begegnen.
Weihnachten sprengt damit Grenzen, die wir Menschen so gerne in unserem Leben setzen.
Nicht Geld, sozialer Status, Prestige und Ansehen spielen in seinen Begegnungen mit den Menschen eine Rolle, sondern unser Wesen und unser Sein. Ein Gott, der sich zu uns herunterneigt, damit er uns greifbar und hautnah berührt.
Weihnachten feiern wir eigentlich jeden Tag. Immer dann, wenn es uns gelingt einander so zu begegnen wie Gott uns begegnet.
Auf Auenhöhe einander begegnen
Auf Augenhöhe einander begegnen,
das ist mein Anspruch für meine neue Aufgabe als Wohnungslosenseelsorger für Dortmund. Seit dem 1. August habe ich gerne die neue Aufgabe angenommen, auch wenn sie nur die Hälfte meines Arbeitsbereiches ausmacht, denn die anderen 50% meiner Tätigkeit bin ich als Vikar im Pastoralverbund Fredenbaum eingesetzt.
Ich wurde in Kloster Oesede bei Osnabrück geboren. Nach der Realschule erlernte ich den Beruf des Krankenpflegers. Nach dem Abitur über den zweiten Bildungsweg studierte ich in Innsbruck und in Münster Philosophie und Theologie und wurde im Jahr 1997 im Frankfurter Dom zum Priester geweiht. Nach einigen Stationen in unterschiedlichen Gemeinden bin ich nun hier in Dortmund und ich bin gerne hier.
|
|
Gerne, weil Menschen mir auf Augenhöhe begegnen, weil sie mich sehen, wie ich von Gott her gemeint bin. Ein solcher Mensch ist Alfons Wiegel. Er führt mich langsam und behutsam in diesen so wertvollen Dienst ein und ich empfinde es als großes Geschenk, dass ich mit ihm zusammenarbeiten darf.
Solche Menschen finden wir unter unseren Gästen, die geduldig mit mir sind und offen für meine neue Aufgabe. Solche Menschen finde ich unter unseren Helfern, die mich herzlich aufgenommen haben und mir Hilfestellung geben, wo es nötig ist. Bei all den ersten Gehversuchen spüre ich, wie wichtig das Geheimnis von Weihnachten ist. Wie wichtig es ist, dass wir uns auf Augenhöhe begegnen. Nur so ist ein Miteinander möglich, nur so werden wir unserem Menschsein und unseren Mitmenschen gerecht.
Ansgar Schocke
|
In diesem Sinne wünschen wir uns allen immer wieder die Erfahrung, dass Gott uns anschaut mit seinem liebenden und heilenden Blick, dass er uns dadurch berührt und wir im Antlitz des jeweils anderen ihn erkennen.
Wir wünschen allen friedliche, fröhliche, schöne, aber vor allem gesegnete Weihnachten!
Alfons und Ansgar
*Das Gedicht „Gast-Haus - Weihnachten hier“ stammt aus der Feder von Heide Steupert; es wurde gestaltet von Reinhold Dege. Der Holzschnitt „Draußen vor der Tür“ von Herbert Seidel ist entnommen aus Gerhard Bender: Das Licht ist in die Welt gekommen © VG Bild-Kunst, Bonn 2000. Das Stadtbild Nacht 1,II von Thomas Ruff, 1992,Photograph, color, 190 x 190 cm, Neues Museum - Staatliches Museum für Kunst und Design in Nürnberg, Courtesy Stadt Nürnberg, © Thomas Ruff and VG Bild-Kunst, Bonn, 2001 wurde im Internet gefunden. Das Bild vom Gast-Haus ist ein Privatbild.
|