Fremdaussagen

Einige veröffentlichte Ausssagen über meine Arbeiten

Zu dem Triptychon Brückenmenschen : Ulla Dretzler hat für dieses Gemälde die Form des Triptychons gewählt. Auf ihren Tafeln werden allerdings keine Gestalten in ein gotisches Szenarium gestellt, auf ihnen bewegen sich abstrakte Formen in hellen modernen Farben. Wer auf diesem dreiteiligen Bild Menschen, Gesichter, Glieder , Gesten erkennen möchte, kann dies tun. Sowohl für die Phantasie jener Kunstfreunde, die sich nicht von der Wirklichkeit

loslösen möchten, wie für jene, die mit der gegenstandsfreien, nonfigurativen

oder - wenn wir wollen - absoluten Kunst vertraut sind, ist dies Triptychon geschaffen. Beide Konzeptionen treffen sich im Symbol. ... Auf ihren farbigen Tafeln passiert etwas: agieren Formen, die sich - im Gegensatz zu den farbigen Prägedrucken der Malerin - fest, mosaikartig aneinanderschließen. Unbewußt für den Betrachter erweckt die Gesamtheit der Farbskala in ihm Gefühle. Die Komposition läßt an Schwingungen, an ein bewegtes Miteinander denken.

Günter Ott Direktor i.R. an den Kölner Museen, 1989

Bei den Acrylbildern, ausgeführt als Tafelbild oder auf der Wand, komponiert sie den Bildraum mit freien oder realistisch angelehnten Formen und bewußt gewählten Farben. Die verschiedenen Farbformen stehen scharfkantig in Hard - edge - Technik nebeneinander und sollen vom Betrachter als untereinander wirkende Kräfte verstanden werden. In ihren bemalten Prägungen in Büttenkarton führt sie diese Ansätze der

farbigen Bildgestaltung fort. Durch die Gliederung der Oberfläche in

Negativ - und Positivformen bringt sie zusätzlich plastische Werte, die im Gegensatz zu der Flächigkeit des malerischen Farbauftrags stehen, in die Gestaltung.

Maksut Kleemann Westdeutscher Rundfunk Köln, 1990

Die Metamorphose als Thema, die ewige Verwandlung sichtbar gemacht - z.B. in dem fröhlichen Wirbel zersplitternder geometrischer Formen, den uns die Bilder Ulla Dretzlers schenken - da ist Festes destruiert, Teile werden ein Ganzes, wie ein einzelner Ton, der aber zugleich in Mitwirkung, Kontraste, Überlagerungen eingebunden ist, eine klingende Struktur wie sie selbst sagt, Frühlingsmusik für junge Menschen. Die Verwandlung als Thema: das heißt, sie wird im Werk dinghaft betrachtbar. Die Brechungen, Variationen, Verrückungen, die Kontraste, Polaritäten zeigen uns Metamorphosen als solche, die Verwandlung, die Goethe als Grundzug, gründendes Gesetz des Lebens, des psychischen und physischen Lebens herausstellte.

Prof. Dr. Dr. h. c. Werner E. Spies, 1996

Die Bilder von Ulla Dretzler sind gleichsam musikalisch komponiert. Wie in einer Melodie die einzelnen Töne sich in eine Ganzheit fügen, von der erst der einzelne Ton seine Valenz erhält, so sollen sich hier die Farben in den Einklang, die Harmonie der Bildkomposition passen. Die jeweilige Komposition erregt dann im Beschauer eine Gestimmtheit, die gleichsam in Dur oder Moll geleiten kann. Es liegt jeweils in den Farbkompositionen eine gewisse Bedeutsamkeit, sie wirken unterschiedlich. Diese Wirkungsweise einer Komposition sucht Ulla Dretzler mit ihren Phantasie - Titeln anzudeuten. Sie bildet nicht ab, sie sucht ja, wie sie sagt, die

innere Wahrheit , etwas, was sich wie Musik in Worten nicht zureichend sagen läßt.

Prof. Dr. Dr. h. c. Werner Spies, 2000