Projekt 2021-2022 "Das inklusive Erzählbuch" - Ekkehard Traunsberger

Ekkehard Traunsberger *25. 11. 1951

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„Den größten Fehler, den man im Leben machen kann, ist, immer Angst zu haben, einen Fehler zu machen. “ (Dietrich Bonhoeffer)
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Wie die Zeit vergeht
1951 Albert Einstein
1961 Berliner Mauer wird gebaut
1971 Beginn der Schwulenbewegung in der Bundesrepublik Deutschland
1991 Ende der Apartheid in Südafrika
2021
Projekt 2021-2023: Das inklusive ERZÄHLBUCH

Im Anschluß an das Filmprojekt sammeln das Erzählcafé der Startbahnen Unna und Lünen und die Literaturgruppe Dortmund gemeinsam mit der "dasdies-Service GmbH" und dem "Inklusiven Kreises Unna" sowie mit anderen interessierten Personen und Organisationen Geschichten verschiedener Erzählformen und werden sie als das inklusive ERZÄHLBUCH herausgeben. Wir laden gern weitere Interessierte innerhalb und außerhalb der AWO ein, ihre Geschichten zu erzählen, aufzuschreiben, zu malen oder zeichnen, zu fotografieren oder in Musik zu fassen. Wir möchten der Fantasie keine Grenzen setzen und werden auch keine thematischen Eingrenzungen vornehmen. Die Beiträge dürfen den Grundsätzen der AWO Freiheit, Gerechtigkeit, Gleichheit, Toleranz und Solidarität, denen wir uns verpflichtet fühlen, nicht wirdersprechen.

Weil sich die Veröffentlichung verzögern wird, haben wir den Einsendeschluß verlängert. Neuer Einsendeschluss:
30. September 2022

Und hier folgen die Kontaktdaten: An die E-Mailadresse "erzaehlbuch@gmx.de" können Beiträge, Mitteilungen, Fragen usw. zum Erzählbuch geschickt werden. (Textbeiträge bitte als pdf-Datei) Wer seinen Beitrag lieber auf herkömmliche Weise mit der Post schicken will, wählt die Adresse:
AWO Ruhr-Lippe-Ems  "Startbahn" Unna Erzählbuch Vinckestr. 47 59423 Unna
Alle Einsender*innen erhalten eine Eingangsbestätigung, vor einer Veröffentlichung treten wir noch einmal in Kontakt mit ihnen.

Für alle Fragen und Anregungen steht der Projektbetreuer zur Verfügung: Mail E.Traunsberger@web.de, Tel. 0231 145232, mobil 0178 6884728.
Mit einer Leseprobe möchten wir Appetit auf unser Erzählbuch machen und gleichzeitig um Verständnis bitten, daß sich die Veröffentlichung verzögert.

Die Zeit

Ob groß, ob klein,
ob arm, ob reich,
die Menge der zeit ist für alle gleich.

Ob Mann, ob Frau,
es sind 24 Stunden ganz genau.

Was für ein Graus!
Manche kommen mit der Zeit
einfach nicht aus.

Die Zeit rinnt einem so einfach durch die Finger.
Anders ist es bei den Kindern.

Doch teilen wir sie uns gut ein,
wird auch für uns genügend übrig sein.

Claudia Gädke Oktober 2021
Corona Erinnerung  von Oliver Kalus 2020
Achtung Achtung der Wahnsinn beginnt
Lauft um euer Leben – Betet und trinkt
Nichts bleibt wie es ist – Die Welt dreht am Rad
Denn ein tödliches Virus ist in der Stadt

Das war im Jahr 2020
Ja ich weiß es noch genau
Unser Alltag war trist und grau
Plötzlich stand wie aus dem Nichts
Der Tod vor jedem Haus
Doch statt zu weichen, wachten wir auf
Jeder packte einfach an
Alles ging furchtbar schnell
Wir bauten eine bessere Welt
Jetzt ist selbst das Böse gut
Und die Wiesen sind grün
Und alle Menschen wunderschön

Niemand ist mehr auf der Flucht
Alle fühlen sich wohl
Aus dem Wasserhahn fließt Alkohol
Die Sonne scheint so hell
Und der Himmel so blau
Und Gott ist eine Frau  
Oliver Kalus (2020)
DER BAUM  von Bernhard Koronowski    30. 06. 2014
Der Baum steht nicht nur in unserem Vorgarten. Er steht fast überall und nicht nur im Wald.
Er trägt auch verschiedene Baumfrüchte, die im Herbst zu Boden fallen.
Der Igel sucht sich eine warme Stelle zum Überwintern im Dickicht der fallenden Blätter.
Die gebleichten Blätter, nicht nur am Boden, sondern auch in den Baumkronen verlieren ihren Halt.  
Durch den Wind werden sie zu Boden gedrückt.
Man hört kein Vogelgezwitscher. Es wird still in dem Baum.  
Der Igel hat seine Bleibe gefunden. Die Vögel sind auf der Reise.
Der erste Frost hat seinen Einzug genommen.  
Die braunen Blätter um den Bäumen verteilen sich auf dem herbstlichen Boden.  
Der Igel ist mit vollem Bauch in seinen winterlichen Schlaf gefallen.
Die ersten kühlen Regentropfen bedecken die Äste und die von der Nässe bedeckten Blätter.  
Es ist still geworden um den Baum. Der erste Schnee ist gefallen. Es riecht nach Kälte.
Die Baumfrüchte, die zum Boden in den Herbst gefallen sind, verspüren die Kälte.
Sie müssen den Winter überstehen.
Nach drei Monaten strengen Winters, wo nur ein paar Krähen in Scharen ihren unmöglichen Lärm verbreiten, nimmt der Frühling wieder seinen Einzug.  
Der ausgehungerte Igel wird wach und die Vögel beginnen zu zwitschern.
Die ersten Sprösslinge zeigen ihre Pracht und es wird Frühling. Die Sonne verbreitet ihre Wärme und verdrängt den Herbst.  
Die Baumsprösslinge, die sich in den herbstlichen Tagen in den Boden hineingebohrt haben, beginnen zu wachsen und zu spriessen.
Es entsteht ein neues Leben und der Baum ist nicht mehr allein.
Auszug aus: Psychisch krank“ - was heißt das eigentlich?

Psychische Gesundheit“

Der Begriff „psychische Gesundheit“ bezieht sich auf unser Innenleben, also wie wir denken und fühlen, aber auch wie wir handeln. Psychisch Gesund sein bedeutet, dass ein Mensch sich seelisch und geistig wohl fühlt. Das ist ein Idealzustand, in dem man mit Belastungen und Stress in seinem Leben gut umgehen kann. Psychische Gesundheit bedeutet nicht, dass es keine psychischen Belastungen oder Erkrankungen gibt. Es gibt kein „Alles oder Nichts“. Die meisten Menschen befinden sich meistens irgendwo zwischen „psychisch gesund“, „psychisch belastet“ oder „psychisch krank“. Grundsätzlich gilt, dass jeder Mensch psychisch erkranken kann. Denn nicht nur die körperliche, auch die psychische Gesundheit schwankt von Zeit zu Zeit. Vor allem bei starker Belastung, z.B. nach dem Tod eines nahestehenden Menschen, ist es schwierig die Balance zu halten.

Menschen mit psychischen Belastungen erleben unterschiedliche Beschwerden, die unterschiedlich stark ausfallen können. Die Symptome können mehr oder weniger stark sein und mehr oder weniger Einfluss auf den Alltag und die Funktionsfähigkeit der Betroffenen haben. Häufige Reaktionen auf Belastungen sind Gefühle der Traurigkeit, Angst und der inneren Anspannung. In der Regel verschwinden diese Beschwerden nach einer gewissen Zeit. Wenn sie jedoch länger andauern oder weitere Symptome, z.B. Panikattacken , Suizidgedanken, Selbstverletzungen oder Wahnvorstellungen hinzu kommen und zu immer größeren Problemen im Alltag führen, sollten sich Betroffene und ihre Angehörigen professionelle Hilfe suchen.

Der Begriff „psychische Erkrankungen“ umfasst verschieden Krankheitsbilder, die unterschiedlich schwer ausfallen können. Ein Arzt oder Psychotherapeut kann in einem diagnostischem Gespräch herausfinden, ob und unter welchen psychischen Erkrankungen der Betroffene leidet.
Hier einige Fakten zu psychischen Erkrankungen:
  • Jeder Mensch kann psychisch erkranken.
  • Psychische Krankheiten sind laut Weltgesundheitsorganisation die häufigsten Erkrankungen, noch vor Herz- Kreislauf- Krankheiten. Die Tendenz ist weiter steigend!
  • Psychische Erkrankungen sind kein Zeichen von Schwäche.
  • Psychische Erkrankungen können Wahrnehmung, Denken, Fühlen, Verhalten, Erleben, Konzentration, Gedächtnis und vieles mehr stören.
  • Häufig sind psychische Erkrankungen chronisch, das heißt sie verlaufen mit Phasen akuter Erkrankung und Phasen relativen Wohlbefindens.
  • Psychische Erkrankungen führen zu Einschränkungen im privaten und beruflichen Bereich.
  • Psychische Erkrankungen sind nicht willentlich steuerbar.

Diagnose

Eine Diagnose kann nicht einfach so gestellt werden, wie das z.B. bei einem Knochenbruch möglich ist. Nur ein erfahrener Facharzt oder Psychotherapeut kann mit Hilfe von ausführlichen Gesprächen über Beschwerden, Vorgeschichte und weitere körperliche oder psychische Symptome eine Diagnose stellen. Zuvor ist es erforderlich, körperliche Erkrankungen, die Auswirkungen auf das psychische Wohlbefinden haben, auszuschließen. In dem Gespräch geht es darum, das Gesamtbild aller Beschwerden zu erfassen und dann einer Diagnose zuzuordnen. Der Arzt kann dann feststellen, ob der Betroffene unter einer bestimmten psychischen Erkrankung oder mehreren leidet und wie stark diese ausgeprägt sind. Das ist wichtig, da die Therapie, sich je nach Art und Schwere der Erkrankung stark unterscheiden kann.

Steffi Horchler 2020
Wer hat denn bloß die Liebe erfunden?   von Jonas Winter
Wer hat denn bloß die Liebe erfunden?
Und wäre sie nicht gegenwärtig,
wäre sie nicht bereits erfunden worden,
müssten dann nicht:
Wir, du, ich sie erfinden?

Wer hat denn bloß die Liebe erfunden?
Manche Menschen sagen:
wir müssen sie „neu-erfinden“,
weil es sie auf unserem Planeten nicht mehr gibt.
Stimmt das wirklich?
Nein, das glaube ich nicht.
Denn ich fühle mich von ihr getragen, wunderbar.

Wer hat denn bloß die Liebe erfunden?
Die Liebe, die Freundschaft, das Mitgefühl,
All das, was uns zu Menschen macht,
was uns Quäkern wird in großen Mengen
vom Schicksal, vom Kosmos, von Gott zugeteilt.

Ja, wer hat denn bloß die Liebe erfunden?
Ja, war sie nicht schon immer da?
Von Mensch zu Mensch, von dir zu mir,
von mir zu dir,
ja Gott sei Dank,
ich glaube, sie war schon immer da.

Wer hat denn bloß die Liebe erfunden?
Und wäre sie nicht gegenwärtig,
wäre sie nicht bereits erfunden worden,
müssten dann nicht
wir, du, ich sie erfinden?

Ja, wer hat denn bloß die Liebe erfunden?
Ja, wer hält uns Menschen,
unsere Menschenseelen denn am Leben?

Ja, wer hat denn bloß die Liebe erfunden?
Würde es sie nicht geben,
müssten wir dann nicht ein höheres Wesen erfinden,
welches sie uns würde geben?

Ja, wer hat denn bloß die Liebe erfunden?
Würde ich nicht ein Teil von ihr sein,
ja, würde ich sie nicht haben,
so würde ich doch alles für sie geben.
Ja, wer hat denn bloß die Liebe erfunden?
Ja, ich will leben.
Ja, ich will geben.
Und wie.
Will sie leben und somit geben.
Nicht nehmen.
Denn beim Geben bekomme
ich sie automatisch zurück.
Ach, wie schön,
dass es dich gibt.

Ja, wer hat denn bloß die Liebe erfunden?
Kannst du dir auch nicht vorstellen,
jemals ohne sie zu leben?
Nein, wie soll dass bloß gehen?
Ohne sie zu leben.
Ich weiß es nicht.
Ja, wer hat denn bloß die Liebe erfunden?

  
An einen Psychiater   von  Danny Gürtler
 Sag mir, Du Leuchte der Wissenschaft,
Wie sich mein Leiden betitelt?
Monate schmacht’ ich im Irrenhaus hier,
Diagnose – noch unermittelt.

Sag’, Großer! Leid’ ich an Kleptomanie?
An Größenwahn? Paralyse?
Oder bin ich gar homosexuell?
Hab’ ich erfror’ne Füße?

Ha’ ich verschied’ne Augen im Kopf?
Wie steht’s mit meinen Reflexen?
Oder hab’ ich Paranoia vielleicht?
Leid’ ich an Hirngewächsen?

Bricht mir gar der Dachstuhl ein?
Von Jod-Quecksilberspritzen?
Das Ehrlich-Hata 606
Sollt’ prompt dagegen schützen.

Ich glaub’, Ihr wißt es selber kaum.
Die Psychiatrie soll leben!
Laßt von der Universität
Euch’s Lehrgeld wiedergeben.

Aus:
"Selbsterlebnisse im Gefängnis und Irrenhaus“. Gedichte und Prosa von Danny Gürtler. Mannheim 1912
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